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Psychodynamische Selbsterfahrung in der Gruppe

Gruppen

Gruppe 1

Rhythmus

5 Blöcke à 5 Doppelstunden (DS) im Kalenderjahr, d.h. 25 DS im Jahr.

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Zeitplan:

Donnerstag (2 Doppelstunden)

16:00 -17:30 und 17:45 - 19:15 Uhr

Freitag (3 Doppelstunden)

10:00 - 11:30, 11:45 - 13:15

und

14:30 - 16:00

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Gruppe 2

Rhythmus

4 Blöcke à 5 Doppelstunden (DS) im Kalenderjahr, d.h. 20 DS im Jahr

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Zeitplan:

Donnerstag (3 Doppelstunden)

14:00 - 15:30, 16:00 - 17:30 und 17:45 - 19:15

Freitag (2 Doppelstunden)

15:30 - 17:00 und 17:15 - 18:45 Uhr

Eine Gruppe  entsteht durch eine Matrix von interpersonalen Beziehungen. Und die Ereignisse, die in ihr stattfinden, sind interpersonale Phänomene. Diese Beziehungen und Ereignisse formieren sich im Raum zwischen (in between) den Menschen. Beziehungen brauchen die Interaktion; sie geschehen nicht in der einen oder in der anderen Person, sondern können nur durch das Miteinander von zwei oder mehr Menschen entstehen. Der Mensch braucht ein Gegenüber, besser mehrere Gegenüber, um über Spiegelung- und Resonanzphänomene, sowohl seine Übertragungen erleben als auch Neues kreieren zu können.

 

Im Verlaufe einer psychodynamischen Gruppentherapie untersuchen wir  die so genannte Gruppenmatrix, die  auf den familiären, sozialen und interkulturellen (Grundlagenmatrix) und aktuellen Beziehungs- und Übertragungsebenen (dynamische Matrix) basiert. Analog der Regel der freien Assoziation in der Einzeltherapie wird in der Gruppe zu einer freien Gruppenassoziation und Gruppeninteraktion im Hier und Jetzt eingeladen („ego-training in action“ nach S.H. Foulkes)

 

 

Wirkfaktoren einer psychodynamischen Gruppentherapie

 

Was sind die Wirkfaktoren einer Gruppenselbsterfahrung (siehe auch Harry Stack Sullivan, John Bowlby)

  • Beziehungen zu den anderen Gruppenmitgliedern

  • Erleben von Empathie

  • Erleben von Wertschätzung und Akzeptanz

  • Ressourcenaktivierung

  • Erhöhung von Selbstwirksamkeit durch konsensuelle Validierung

  • Korrektive Beziehungserfahrungen

  •  

Wirkfaktoren nach Irvin D. Yalom

  • Hoffnung einflößen

  • Universalität des Leidens

  • Mitteilung von Informationen,

  • Altruismus

  • korrigierende Rekapitulation der primären Familiengruppe/ Kernfamilie

  • Entwicklung von Techniken des mitmenschlichen Umgangs

  • Nachahmendes Verhalten

  • Interpersonales Lernen

  • Gruppenkohäsion

  • Katharsis und existenzielle Faktoren

 

Was macht eine psychodynamische Gruppenselbsterfahrung für unsere tägliche psychiatrische und psychotherapeutische Arbeit so wertvoll?

 

Die psychodynamischen Gruppentherapien sind von S. H. Foulkes und Wilfred Bion in Krankenhäusern entwickelt worden. Gruppentherapien sind heute im stationären/institutionellen Rahmen selbstverständlicher Bestandteil des Behandlungskonzepts. Eine Klinikorganisation und ein Behandlungsteam bergen als Gruppe Chancen aber auch Risiken, wenn nicht reflektierte Übertragungen der Institutsgruppe (Gesamtsituation nach S.H. Foulkes) in die Behandlungsgruppen fluten. Gerade in Psychiatrischen und Psychosomatischen Kliniken müssen Ärztinnen und Ärzte zudem oft gerade am Anfang ihrer Weiterbildung unvorbereitet Gruppen anbieten oder übernehmen was sowohl für diese als auch die Patientinnen und Patienten zu traumatischer Überforderung führen kann. Folgen können destabilisierende Regressionen sein im Sinne von Grundannahmengruppen nach W. Bion.

Daher kann eine psychodynamische Gruppenselbsterfahrung von Beginn der Aus- und Weiterbildung an aber auch während der gesamten späteren Tätigkeit eine wesentliche Copingstrategie sein, sich vor einem Burnout zu schützen und die Lust- und Neugier auf eine Gruppenarbeit mit Patientinnen und Patienten nicht zu verlieren.

Wenn wir selbst Gruppentherapie anbieten wollen, bringen wir unsere verinnerlichten Gruppenerfahrungen mit in die Gruppe. Desto bewusster sie uns sind desto kreativer und konstruktiver können wir aus ihnen schöpfen und unseren Patientinnen und Patienten hilfreiche Gruppenarbeit ermöglichen.

 

„Zu einer progressiven Entwicklung bedürfen Menschen keineswegs idealer Bedingungen, wohl aber wahrhaftiger Beziehungen...“ (nach W. Tress et al.)

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Adresse
Psychotherapeutische Praxis 
Marienstraße 2
10117 Berlin
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